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Orchesterproben- und Kammermusiksaal entsteht im LU:-Quartier

Foto: Andreas Etter

Die Staatstheater Mainz GmbH wird im künftigen Neubau des LU:-Quartiers an der Fuststraße Räumlichkeiten mieten. Seit Beginn der Entwicklung des geografisch wie inhaltlich zentralen städtebaulichen Projektes im Herzen von Mainz, betonten alle Beteiligten, dass der Kultur bei der Konzeption einer Mischfunktion des gesamten Gebäudekomplexes an der Ludwigsstraße eine wichtige Rolle zukommen soll. Diesen Worten folgen Taten.

 

Entstehen werden künftig im LU:-Neubau an der Fuststraße ein Orchesterprobensaal, der zugleich als Kammermusiksaal genutzt werden kann sowie ein Ensembleprobenraum. Der Neubau an der Fuststraße ist der erste von zwei Bauabschnitten des neuen LU:-Quartiers und wird von J. Molitor Immobilien GmbH, Sparkasse Rhein-Nahe und dem Domkapitel in der gemeinsamen Gesellschaft Fuststraße Entwicklungs GmbH & Co. KG realisiert. Die multifunktional nutzbaren, neu konzipierten Räumlichkeiten eröffnen für das Philharmonische Staatsorchester Mainz, das Staatstheater Mainz sowie für Besucher:innen großartige Möglichkeiten: für eine fundamentale Verbesserung der derzeitig mehr als angespannten Probensituation, für besondere Konzerterlebnisse und Kammermusikformate, für partizipative Projekte und ungewöhnliche Orchesterformate für Kleinstkinder, Kinder und Jugendliche. Durch die baulich-architektonische Transparenz des Gebäudes, für dessen Gestaltung das Mainzer Büro Faerber Architekten verantwortlich zeichnet, bietet sich darüber hinaus die Chance für ein „Schaufenster Kultur“ in der Stadtmitte.

 

Kulturministerin Katharina Binz: „Im neu zu errichtenden LU:-Quartier ergibt sich die einmalige Gelegenheit, geeignete Räumlichkeiten nicht nur anzumieten, sondern sie so herrichten zu lassen, wie sie das Philharmonische Staatsorchester Mainz und das Staatstheater benötigen. Die Arbeitsbedingungen und die Arbeitssicherheit des Staatsorchesters werden sich damit stark verbessern. Aber auch das Staatstheater und die Kulturinteressierten in der Stadt werden von mehr Aufführungen profitieren, die durch die Auslagerung des Probenbetriebs realisiert werden können.“

 

Oberbürgermeister Michael Ebling sowie Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse erklären gemeinsam: „Wir stehen am Beginn einer großartigen Erzählung im Herzen  unserer Stadt, die nach langen Vorplanungen und Architektenwettbewerben nun sukzessive in ein konzeptionelles Gesamtfundament gegossen wird. Damit wird zugleich eine wichtige Forderung aus den LudwigsstraßenForen aufgegriffen.

Die darin verankerte Mischnutzung – nicht allein, aber auch im kulturellen Bereich – wird mit der dauerhaften Bereitstellung von Konzert- und Proberäumen im neu entstehenden LU:-Quartier etabliert und ist in direkter Nachbarschaft zum Staatstheater zugleich hochgradig stimmig. Dies ist optimal für das Staatstheater, perfekt für die entstehende neue Stadtmitte und ein großer Wurf für Kulturliebhaber, welche künftig in den Genuss dieser Räumlichkeiten mit Top-Akustik kommen. Das Theater selbst gewinnt damit zugleich neue Optionen zur Optimierung der Binnenstrukturen – eine Win-Win-Situation für alle. Wir beschreiten damit einen attraktiven Weg, der dazu beitragen wird, dass in der zentralen Innenstadt ein pulsierendes neues Zentrum entsteht, in dem auch gewichtige kulturelle Akzente gesetzt werden.“

 

Projektentwicklerin Tina Badrot stellt für die Fuststraßen Entwicklungs GmbH & Co. KG fest: „Wir wollen mit dem LU:-Quartier einen pulsierenden Anziehungspunkt schaffen, an dem sich Einzelhandel, Kultur und Gastronomie zu einem abwechslungsreichen Innenstadterlebnis verbinden. Im ersten Bauabschnitt an der Fuststraße setzen wir mit dem Staatstheater als Mieter ein erstes kraftvolles kulturelles Ausrufezeichen und auch im zweiten Bauabschnitt im Bereich des ehemaligen Karstadt wird Raum für kulturelle Erlebnisse entstehen“.

 

Der neue Orchesterprobensaal für das Philharmonische Staatsorchester war überaus wünschenswert und ist zugleich die dringend ersehnte Antwort auf eine vorherrschende Notsituation. Denn der bestehende Orchesterprobensaal unterhalb des Tritonplatzes kann die akustischen und räumlichen Anforderungen des Philharmonischen Staatsorchesters nicht mehr erfüllen. Insbesondere groß besetzte Orchester- und Opernwerke und die für die Produktion von Opern notwendigen „Sitzproben“, bei denen neben dem Orchester die Solistinnen und Solisten sowie der Opernchor teilnehmen, stellen die Beteiligten immer wieder vor immense Herausforderungen.

„Der aktuelle Orchesterprobenraum lässt eine künstlerisch zufriedenstellende Probenarbeit aus Gründen der Arbeitssicherheitsstandards und des Lärmschutzes überhaupt nicht zu. Dieser neue Raum eröffnet nun die lang ersehnte Möglichkeit, alle Konzerte und Vorstellungen unter optimalen Bedingungen vorzubereiten“, betont Generalmusikdirektor Hermann Bäumer, „schon bei meiner ersten Begegnung mit Markus Müller habe ich dieses Thema und seine Dringlichkeit angesprochen und ich freue mich sehr, dass wir nun eine wunderbare Perspektive haben – für die Musikerinnen und Musiker ebenso wie für das Publikum.“

 

Viele Proben müssen derzeit auf der Bühne des Großen Hauses stattfinden. Dadurch entstehen vermeidbare Schließtage, sodass die gesamte Disposition des Staatstheater Mainz betroffen ist und eine effiziente Nutzung der Spielstätten im Haus erschwert wird. Der neue Orchesterprobensaal schafft also neben deutlich verbesserten Arbeitsbedingungen auch mehr Raum im Großen Haus und damit wertvolle Möglichkeiten zur Spielplangestaltung, die dem Publikum des Theaters zugutekommen: Es können deutlich mehr Vorstellungen – etwa zusätzliche Wochentermine – insbesondere für Schulklassen gespielt werden. Auch die Probensituation für die anderen Sparten im Haus entspannt sich durch den dann freiwerdenden bisherigen Orchesterprobensaal.

 

Die Nutzung des Orchesterprobensaals als Kammermusiksaal schafft neue Dispositonsmöglichkeiten. Bisherige Formate können aus dem Foyer des Großen Hauses in den neuen Saal umziehen. Damit wird das Foyer wieder frei für andere Veranstaltungen, insbesondere für zahlreiche kommunikative Formate (Einführungen, Nachgespräche, Einblicke), die für die Publikumsbindung von großer Wichtigkeit sind. Vor allem aber wird auch das Große Haus wieder flexibler bespielbar.

 

Intendant Markus Müller betont: „Ich bin ausgesprochen froh, dass wir bald für das Orchester und für das Theater sehr viel freier und besser planen können. Auch für unseren Opernspielplan ergeben sich nun mehr Möglichkeiten, denn manch große Werke konnten wir unter den aktuellen Bedingungen gar nicht erst in Erwägung ziehen. Der Entwicklung des LU:-Quartiers blicke ich also aus vielen Gründen mit vorfreudiger Erwartung entgegen – und ich danke allen Beteiligten für die konstruktive gemeinsame Entscheidungsfindung!“

 

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